Juni 2019
Eigentlich hätte dieser Beitrag "Reisebericht Norwegen 2019" heißen sollen. Aber wie es eben immer so läuft, kommt halt alles anders, wie man denkt. Trotz allem war die Tour ein voller Erfolg, und wir möchten die Erfahrungen nicht missen.
Wie es uns auf der umgeplanten Reise ergangen ist, könnt ihr hier lesen und sehen...
Erstmal vorweg zur Info:
In diesem Bericht erwähne ich Campingplätze, Restaurants und Apps, die ich auch verlinkt habe.
Ich mache also WERBUNG.
Für diese Werbung wurde uns weder etwas angeboten noch haben wir sonstige Vergünstigungen dafür erhalten.
Ich schreibe nur darüber, weil wir davon überzeugt sind und diese m.E für den Reisebericht relevant sind.
Aber von vorne:
Endlich war es soweit. Der lang ersehnte Urlaub stand vor der Tür. Nun sollte sich unser roter Kasten mit allen umgesetzten Verbesserungen das erste Mal unter Beweis stellen.
Das Hauptziel war Südnorwegen. Und dort wollten wir einige Wandertouren machen. Preikestolen, Kjeragbolten und die ganze Tourispots standen auf unser Liste. Außerdem wollten wir uns den langjährigen Traum erfüllen, an der Trolltunga zu übernachten. Da wir noch in der Vorsaison unterwegs waren, hatten wir vor überfüllten Locations keine "Angst".
22 Tage standen uns zur Verfügung und die wollten wir voll auskosten.
Die Wochen davor hatten wir uns täglich übers Wetter informiert. Und das ließ leider SEHR zu wünschen übrig.
Die ursprüngliche Route nach Hirtshals (Dänemark) und von dort mit der Fähre nach Kristiansand (Norwegen) haben wir des Wetters wegen schonmal gleich verworfen. Da in Südnorwegen nur Regen angesagt war, haben wir uns entschieden, die Runde gegen den Uhrzeigersinn zu fahren.
Also erst Dänemark, über Kopenhagen nach Schweden und dann von "oben" durch Südnorwegen.
Da wir weder Fähren noch Campingplätze vorgebucht hatten, spielte es keine Rolle, wann wir wo waren.
Gegen halb drei in der Früh sind wir los. Kopenhagen war das Ziel des ersten Tages. Doch ab Hamburg hat uns der Verkehr einen Strich durch die Rechnung gemacht. So sind wir am späten Nachmittag
bei "Båringskov Camping" auf der Insel Fünen angekommen und haben uns den Rest des Tages von der Fahrt erholt...
Am nächsten Tag sind wir weiter Richtung Kopenhagen und haben auf "Tangloppen Camping" einen schönen Platz bezogen.
Für die Suche der Übernachtungsplätze hatten wir uns unter anderem für NorCamp entschieden. Das ist eine App, in der speziell für Skandinavien Campingplätze zu finden sind.
In Kopenhagen waren wir gleich zwei komplette Tage. In der tollen Stadt gibt es so viel zu entdecken, dass wir auch ne ganze Woche hätten bleiben können.
Von altem Kulturgut über moderne Architektur bis hin zu absolut hippen Stadtvierteln gibt es hier ein Fülle von Dingen, die man gesehen haben muss.
Hier ein paar Eindrücke:
Da die Welt ja bekanntlich sooo klein ist, haben wir in Kopenhagen von "Patascha´s Wolrd" auch noch einen Aufkleber gefunden. Die zwei aus Luxemburg waren ein paar Tage vor uns hier auf Tour und haben einen kleinen Gruß hinterlassen.
Nach den zwei Tagen voller Eindrücke hat die Straße wieder gerufen. Also ging es weiter dem schönen Wetter hinterher Richtung Schweden. Wir fuhren über die Öresundbrücke nach Malmö und dann Richtung Süden nach Ystad. Das ist dort, wo Henning Mankell seinen Kommissar Wallander leben lässt.
Leider haben wir bei unserem Stadtbesuch dort nichts vom Kommissar finden können. Aber dennoch ist es ein nettes Städtchen.
Von Ystad ging es über mehr oder weniger kleine Straßen weiter Richtung Norden. Dort gab es immer wieder kleine Picknick-Plätze, wo wir Pausen eingelegt haben. Diese lagen meist an bezaubernden Seen in grandioser Landschaft.
Unser nächstes Ziel sollte Vimmerby sein. Dort gibt es die "Astrid Lindgrens Värld", einen "Freizeitpark", mit allem, was Frau Lindgren so auf die Beine gestellt hat.
Von "Ferien auf Saltkrokan" und "Ronja Räubertochter" über "Michel aus Lönneberga" bis hin zu "Pippi Langstrumpf".
Diese Helden unserer Kindheit wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen...
Wer mehr über den Freizeitpark wissen will und wie es uns gefallen hat, kann es gerne HIER nachlesen.
Direkt am Park gibt es einen Campingplatz, wo wir einen Stellplatz für unseren Wagen bekommen haben.
Auf dem Campingplatz gibt es außer den Stellplätzen für Wohnmobile und Wohnwagen auch noch die Möglichkeit, ein Hütte zu mieten. Diese gibt es in verschiedenen Größen und Kategorien und sie sind wirklich sehr schön in die Themen von Frau Lindgren integriert.
Nachdem wir in Vimmerby zwei Nächte waren, sollte es wieder auf die Piste gehen. Wir hatten schließlich noch jede Menge auf dem Plan und irgendwann ist der Urlaub ja leider zu Ende.
Also ging es weiter in nordwestlicher Richtung durch endlos scheinende, grüne Landschaften. Am späten Nachmittag haben wir dann bei "Torsviken Camping" einen Platz bekommen. Ein sehr kleiner, aber feiner Campinplatz, der alles hat, was der Camper so braucht.
Den Rest vom Tag wurde am angrenzenden See abgehangen und in der Sonne gelegen.
Nach einer ruhigen Nacht sind wir am Morgen weiter Richtung Norwegen. Trotz der WetterApp, die immer noch Schei...Wetter angesagt hat, war das ja doch unser Hauptziel der Reise. Und irgendwann wollten wir auch mal dort ankommen.
Ziemlich unspektakulär ging es über die E18 über die Grenze nach Norwegen. Bei ruhiger Fahrt rollten wir durch Oslo. Weiter durch tolle Landschaften, an schönen Fjorden und Seen vorbei bis wir die Auffahrt zur Hardangervidda in Angriff nahmen.
Die Hardangervidda ist die größte Hochebene Europas und liegt etwa zwischen 1200m und 1400m Höhe. Und da oben war es echt kalt. Riesige Schneefelder und zugefrorene Seen konnten wir bei strahlendem Sonneschein betrachten. Hier hat es uns wirklich den Atem verschlagen. So schön war das.
Von der Hochebene ging es bergab Richtung Westen. Dort kamen wir bei dem ersten großen Wasserfall vorbei, der auf unserer Todo-Liste stand. Der "Vøringfossen". Ein echt beeindruckender Wasserfall, an dem wir uns ausgiebig umschauten.
Weiter ging die Fahrt nach unten Richtung Eidfjord durch unfassbar abgefahrene Straßentunnel. Hut ab vor den Baumeistern dieser spektakulären Straßenführung.
Auf der Karte links erkennt man den Verlauf der Abfahrt vom Vøringfossen nach Eidfjord.
Die gelbe Strecke ist eine offene Straße, die grau markierte Strecken sind die Tunnel.
In Eidfjord haben wir in unserer NorCamp App einen kleinen Campingplatz gefunden, den wir am frühen Abend ansteuerten. Der freundliche (und etwas verrückte) Besitzer der kleinen Wiese war sehr gesellig und ein absolut lustiger Geselle.
Spät abends (es ist ja ewig lange hell) sind wir noch zum Fjord gelaufen und haben eine schöne Abendstimmung erleben dürfen. Ein wirklich idyllisches Fleckchen Erde.
Am nächsten Morgen war es dann vorbei mit der Idylle...
Ein riesiger Kahn mit der Aufschrift AIDA steht in dem putzigen, kleinen Hafenstädtchen und überragt alles.
Touristenströme rollen durch die Sträßchen und jede Menge Busse fahren hoch zum Vøringfossen.
Also, unser Urlaub wäre das nicht...
In der Nähe von Kinsarvik hatten wir eine Wanderung auf dem Plan. Gleich an vier Wasserfällen sollte die Tour vorbei gehen. Der Start war recht entspannt und das Wetter spielte noch einigermaßen mit. Auf einem tollen Weg ging es stetig bergauf und dabei gab es schöne Aussichten.
Am Nachmittag war es dann soweit. Die Vorhersage der WetterApp stimmte ganz genau. Regen. Strömender Regen ohne Ende. Und so haben wir die Wanderung abgebrochen und sind, eingepackt in Regenjacken, zurück zu unserem Wagen.
Weiter ging es dann zum nächsten Campingplatz "Lofthus Camping". Hier haben wir aufgrund des Wetters den Rest des Tages in unserem gemütlichen, rollenden Haus verbracht.
Am Tag danach sind wir weiter Richtung Süden bis Tyssedal. Dort in der Nähe ist der Einstieg zur Trolltunga. Da diese Tour das Highlight unserer Reise werden sollte, haben wir uns (in strömendem Regen) vor Ort schon mal umgeschaut. Für die nächsten Tage sollte das Wetter sich bessern, so dass wir unsere 2-Tages-Wanderung in Angriff nehmen wollten.
Nachdem wir am Startpunkt die Parksituation und Versorgungsmöglichkeiten gecheckt hatten, sind wir weiter nach Odda. Diese "Stadt" inclusive des Campingplatzes ließ wirklich sehr zu wünschen übrig. Ein von alten Indutrieanlagen und Leerstand geprägtes Bild machte einen dermaßen schlechten Eindruck auf uns, dass wir hier schnellstens das Weite suchten...
Und das schlechte Wetter machte es echt nicht besser.
So sind wir auf der Westseite der Fjords weiter nach Norden bis zum "Eikhamrane Camping". Direkt an der Steilküste konnten wir einen Platz bekommen, wo die Aussicht sensationell war.
Den ganzen Nachmitag hat es (mit einigen kleinen Pausen) durchgeregnet. Aber morgen sollte es besser werden. Also wurden die Rucksäcke für die große Tour gepackt. Klamotten, Essen, Trinken, Fotoequipment und jede Menge Kleinkram musste in zwei Rucksäcke verstaut werden.
Voller Spannung und Vorfreude gingen wir zeitig schlafen und freuten uns auf die kommenden Tage bei der Trolltunga.
Leider hat es die ganze Nacht ohne Ende geregnet. Und der Tag danach wollte auch nicht besser werden. Bis zum Mittag regnete es unaufhörlich und es war jetzt laut Wettervorhersage auch für die nächsten Tage keine Besserung in Sicht.
Es sollte einfach nicht sein...
Tieftraurig wurde die Tour dann nach einigem Hadern gecancelt. Wir wollten eben nicht noch mehrere Tage in der Gegend bleiben und auf besseres Wetter warten. Dafür war uns die kostbare Urlaubszeit zu schade.
Gegen Nachmittag sind wir dann los Richtung Bergen. Dort sollte es laut WetterApp viel besser aussehen. Auf dem Weg dorthin riss der Himmel stellenweise auf und die Sonne lachte uns entgegen.
Am Steinsdalsfossen, einem weiteren Wasserfall, wurde Station gemacht, was uns ein klein wenig entschädigte.
Als wir am Campingplatz in Bergen Campingplatz "Lone Camping" ankamen war es bewölkt, aber trocken. Das war ja schon mal ein Fortschritt. Dort haben wir erst mal die Enttäuschung über die abgesagte Wanderung verarbeitet und uns auf Bergen eingestellt.
Am nächsten Tag sind wir mit Bus und S-Bahn ins Zentrum von Bergen. Die Haltestelle war direkt am Eingang vom Campingplatz und so konnten wir völlig unkompliziert in die Stadt rein und abends wieder zurück.
Bei bestem Wetter haben wir uns den ganzen Tag das nette Städtchen angeschaut und haben jede Menge erlebt.
Da wir an diesem Tag so viele Eindrücke gesammelt haben, gibt es HIER eine ausführlichere Beschreibung davon.
Nach diesem tollen Stadtbesuch ging die Tour weiter nach unten Richtung Lysefjord. Dort waren noch einige Wanderungen geplant. Und das Wetter sollte dort auch gut sein.
Vorbei an der Stabkirche in Røldal und dem Latefossen, einem weiteren beeindruckenden Wasserfall, sind wir gegen Abend auf unserem angepeilten Campingplatz angekommen.
Lindum Camping liegt wirklich irgendwo im Nirgendwo. Aber der Platz und der Besitzer sind absolut zu empfehlen.
Klein, aber fein. Ebene Stellplätze, gute und saubere Sanitäranlagen und recht günstig.
Am Nachmittag des nächsten Tages sind wir am Parkplatz des Preikestolen angelangt. Da es hier ja recht lange hell ist, haben wir die, laut Beschreibung, einfache Wanderung gegen 15:00Uhr begonnen. Der Nachmittag hatte den Vorteil, dass alle anderen bereits auf dem Rückweg der Wanderung waren. Außerdem war es trocken und das wollten wir ausnutzen.
So ganz alleine waren wir auf der Tour natürlich nicht. Aber der Andrang hielt sich in Grenzen und wir konnten die Wanderung wirklich sehr genießen. Was aber nicht zu unterschätzen ist, ist die Tatsache, dass eine"leichte" Wanderung mit nur 8 km Länge echt anstrengend sein kann...
In der Nacht auf dem Preikestolen Camping hat es wieder zu regnen begonnen. Und jetzt war es auch echt mal gut mit dem bescheidenen Wetter. Laut Wettervorhersage war die nächsten Tage auch keine Besserung in Sicht.
Also beschlossen wir weiter runter zu fahren und ab Kristiansand mit der Fähre nach Dänemark überzusetzen.
Am Fährhafen waren wir am frühen Abend und haben online ein Ticket für den nächsten Morgen gebucht.
Dort konnten wir zur Übernachtung auch stehen bleiben und sind zum Abschluss von Norwegen noch etwas durch Kristiansand gelaufen. Und das war wirklich schön dort.
Pünktlich um 8:30 Uhr lief die Fähre aus und knapp zweieinhalb Stunden später waren wir in Dänemark...
In Dänemark angekommen, erwartete uns bestes Urlaubswetter. Unser Tagesziel war die Insel Rømø. Dort wollten wir einige Tage bleiben und den Sommer genießen.
Übernachtet haben wir auf "First Camp Lakolk Strand". Einem Campingplatz direkt in Strandnähe.
Das echt Tolle an der Insel ist die Tatsache, dass man mit dem eigenen Fahrzeug auf die Strände fahren darf. Und die Strände auf Rømø sind wirklich groß.
Wenn man nicht gerade während der "Rushhour" dorthin fährt, kann man im Umkreis von mehreren Hundert Metern völlig alleine stehen.
Die Insel ist zwar nicht riesig, aber ein paar Tage kann man es hier schon aushalten. Auf einer kleinen Wanderung am Südzipfel des Eilands konnten wir uns schön entspannen und den Tag genießen.
Dort gib es auch noch einen weiteren Strand, der mit dem Auto befahrbar ist. Das haben wir natürlich getan und wollten gar nicht mehr weg...
Von Rømø aus ging es dann langsam, aber sicher Richtung Heimat. Unser Freud Markus W. war letztes Jahr am Timmmendorfer Strand und es hat ihm gut gefallen. Und da wir so ein Ostsee-Bad noch nie besucht haben, wurde ein kleiner Umweg dorthin gemacht.
In Scharbeutz haben wir auf einem Campingplatz übernachtet und konnten von dort die Gegend erkunden. Timmendorfer Strand und Lübeck standen auf dem Plan und diese Gegend war wirklich sehenswert.
Weil wir nicht wirklich nach Hause wollten, wurde auf dem Heimweg nach einmal Station gemacht. Kurz vor der Heimat haben wir dann noch bei Bad Neuenahr in der Eifel übernachtet und am Folgetag eine Wanderung zum Nohner Wasserfall gemacht.
Am späten Nachmittag sind wir dann wieder zu Hause angekommen. Und ja, zu Hause ist es eben auch schön.
Nun ist also aus dem "Reisebericht Norwegen 2019" ein "Reisebericht Skandinavienrundreise mit Ostsee und Eifel 2019"
geworden. Aber wie zu Anfang bereits geschrieben, haben und wollten wir nichts großartig planen. Und das Treibenlassen hat unsere Urlaubszeit wirklich sehr entspannt.
Wir sind mit unserem roten Kasten 4750 km gefahren und hatte mit dem Wagen keine Probleme. Alles was im Fahrzeug umgebaut, eingebaut und verbessert wurde hat sich bestens bewährt.
An den Regentagen (und das waren einige...) war es in unserem rollenden Zuhause super kuschelig und gemütlich.
Die gestrichene Tour zur Trollzunge hat uns sehr enttäuscht und wir hatten noch ein paar Tage daran zu knabbern.
Aber wir haben auch sehr Schönes erlebt, viel gelacht und unsere gemeinsame Zeit SEHR genossen.
Es war ein tolle Zeit !!!