Juni 2018
Anfang des Jahres haben wir uns entschlossen, wieder eine Tour nach Kroatien zu machen. Da die Sache mit unserem Reisewagen doch etwas umständlich und eher
unkomfortabel ist, sollte uns ein gemietetes Wohnmobil auf der Reise begleiten.
Vor 2 Jahren haben wir das zum ersten Mal ausprobiert und das bequeme Reisen mit so einem Kastenwagen hat uns damals schon überzeugt.
Die Abfahrt zuhause war bereits am frühen Samstagmorgen um halb drei. Damit wollten wir dem Stress um Stuttgart und München aus dem Wege gehen. Da wir echt gut
vorangekommen sind, waren wir bereits gegen acht völlig ohne Stau an München vorbei.
Am Nachmittag hatten wir dann nach etwa 950 km unser erstes Ziel erreicht. Die Höhle von Postojna in Slowenien.
Am folgenden Tag sind wir in aller Frühe zur Höhle und konnten für die erste Führung noch Tickets bekommen. Das hatte den Vorteil, dass noch nicht allzu viele Leute
vor Ort waren und wir in unserer Gruppe bloß ca. 15 Personen waren. Die Besichtigung dieser zweitgrößten, für Touristen erschlossenen Tropfsteinhöhle der Welt dauerte etwa 2 Stunden.
Für uns ein wirklich unbeschreibliches Erlebnis.
Nach der Besichtigung ging es wieder auf die Straße. Heute wollten wir auf der Insel Murter ankommen. Die etwa 400 km bis dorthin lagen ratzfatz hinter uns. Die Autobahnen in Kroatien sind echt ein Traum. Alles komplett neu und (wohl aufgrund der Maut) fast leer.
Murter ist ein kleines Eiland zwischen Zadar und Sibenik. Das sollte unser Ausgangspunkt für mehrere Touren in der Gegend sein.
Das glasklare Wasser hatte eine angenehme Temperatur, was uns dazu brachte, mit Schnorchel und Brille auf Unterwasserexpedition zu gehen.
Eines der Tagesziele, die auf unserem Plan standen, waren die Krka Wasserfälle. Diese liegen etwa 50 km von Murter entfernt.
Der Krka Nationalpark umfasst über 100 km² Natur pur und in der Nähe der Stadt Skradin liegen die phantastischen Wasserfälle. Den Weg zu den Fällen kann man
gemütlich mit einem der Shuttleboote zurücklegen, oder, wie wir es gemacht haben, die knapp 5 km zu Fuß hinlaufen.
Vor Ort kann man auf unzähligen Holzstegen und Wanderwegen die Gegend rund um die Fälle erkunden. Jede Menge Schautafeln und Informationen zum Nationalpark und der
Geschichte der Gegend haben unseren Ausflug schön abgerundet.
Ganz unten am Ende der Wasserfälle (und nur dort) darf man sogar im Fluss baden. Dort war aber dermaßen viel los, dass wir uns das nicht antun wollten.
Bei einem weiteren Tagesausflug ging es in die Stadt Šibenik. (Karte oben) Diese etwa 1000-jährige Hafenstadt zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und hat eine wunderschöne Altstadt. Einen ganz besonderen Brunnen gibt es auch zu bewundern. Darin, bzw. darauf lebt mitten in der Stadt eine Schildkröten-Großfamilie. Außerdem gibt es dort das weltweit beste Eis.
Auf dem weiteren Weg Richtung Süden haben wir noch jede Menge kleine Hafenstädtchen abgeklappert.
Ein ganz besondere war die Stadt Trogir.
In der romanischen Stadt, deren historischer Stadtkern noch teilweise mit einer Stadtmauer umgeben ist, scheint die Zeit schon lange stehen geblieben zu sein. Altes, römisches Pflaster, das mittlerweile spiegelglatt ist, ziert die kleinen, engen Gassen. Die Abendstimmung in diesem alten Gemäuer hat uns besonders gut gefallen.
Auf der Weiterfahrt haben wir noch einen Zwischenstopp in Split gemacht. Auch hier wieder eine Altstadt vom Feinsten, die ihresgleichen sucht.
Das nächste geplante Ziel war das ehemalige Piratennest Omiš.
Dieses Städtchen ist sowas wie die heimliche Hauptstadt für Outdoor-Aktivitäten in Kroatien. Wandern, Klettern, Rafting und alles was man sonst noch so draußen
machen kann, wird hier angeboten.
Wir haben uns bereits im Vorfeld zuhause eine Raftingtour ausgesucht, die wir hier in Omiš machten.
Vom ruhigen Fahrwasser bis hin zu dicken Stromschnellen war alles auf dem Programm. Eine kleine Höhle musste durchwandert bzw. durchschwommen werden und man konnte
von hohen Felsen ins kalte Wasser springen.
Eine echt sensationelle Aktion war das…
Außer der Raftingtour habe ich mich auch entschlossen, Zipline Croatia auszuprobieren.
Ziplines sind zwischen Berggipfeln gespannte Stahlseile, an denen man mit Sicherungsgurten und kleinen „Rollwägelchen“ befestigt, am Seil entlang ins Tal saust. Bei
dieser Herausforderung geht es, aufgeteilt auf 8 Stahlseile unterschiedlicher Länge, mehr als 2 km in rasanter Fahrt bergab. Die Höhe, bei der man nach unten rauscht, ist an der höchsten Stelle
über 150 m über dem Boden. Ein Riesenspaß, den ich nur jedem empfehlen kann.
Nach unserer Zeit in Omiš ging es weiter entlang der Makarska-Riviera auf die Halbinsel Pelješac. Hier wollten wir nach dem ganzen „Reisestress“ einfach mal ein paar Tage nix machen. In der Nähe von Orebić haben wir einen tollen Campingplatz gefunden, wo wir schön entspannen konnten.
So ganz nix tun war dann doch nicht so einfach. Also sind wir an einem Tag mit einer kleinen Fähre auf die Insel Korčula. Der Ausflug in die gleichnamige Hauptstadt, die auch zum Weltkulturerbe zählt, war wieder sehr eindrucksvoll. Hier in der Stadt soll angeblich der Seefahrer Marco Polo zur Welt gekommen sein. Dieser Meinung zufolge gibt es hier Morco-Polo-Souvenirs ohne Ende.
Von hier aus ging es weiter nach Dubrovnik, unserem eigentlichen Ziel der Reise. Während den letzten Tage hatten wir uns schon überlegt, die Stadt einfach auszulassen und schon vorher wieder Richtung Norden zu fahren. Altstädte hatten wir die letzte Zeit so viele gesehen, dass Dubrovnik einfach nur noch eine mehr wäre. Aber zum Glück sind wir dann doch hingefahren.
Diese Stadt ist der absolute Hammer. Ein historischer Stadtkern, der einem den Atem verschlägt. Diese Eindrücke kann man weder in Worte fassen, noch auf Bildern festhalten. Einfach nur genial.
Von Dubrovnik ging es dann leider wieder Richtung nach Hause. Mit ein paar Zwischenstationen, unter anderem in Salzburg, konnten wir die Heimfahrt recht ruhig
angehen.
In Salzburg waren wir bereits am frühen Vormittag und haben den ganzen Tag in der tollen Stadt verbracht. Alles was besonders sehenswert ist, haben wir besichtigt.
Am Abend waren wir gemütlich essen und haben als Abschluss noch das WM-Spiel Deutschland – Schweden geschaut. Da hat Jogis Elf sogar gewonnen…
Am letzten Tag unserer Heimreise sind wir recht gut voran gekommen und waren am frühen Abend wieder zuhause…
Wir hoffen, der kleine Bericht hat Euch gefallen und wir konnten die Eindrücke unserer Tour dem ein oder anderen etwas näher bringen. Für uns ist Kroatien eines DER Reiseländer, mit seiner felsigen Küste, dem glasklaren Wasser, den historischen Städten und nicht zuletzt wegen der atemberaubenden Natur, das wir immer wieder besuchen werden.
Der doch recht ausgeprägte Tourismus, der schon seit der Zeit, als es noch Jugoslavien hieß, das Land beherrscht, hat den Vorteil, dass man sich in Deutsch und natürlich auch in Englisch gut verständigen kann. Die Preise sind recht unterschiedlich. In Touristenhochburgen etwas teuerer, im Hinterland eher günstiger als bei uns Zuhause.
Die Leute sind (nach unseren Erfahrungen) recht aufgeschlossen und umgänglich. Aber das ist wohl wie überall. Wie man in den Wald reinruft...